Im Sabbatjahr zur Selbstständigkeit

Da in unserer Community auf Facebook schon nachgefragt wurde, ob es denn Personen gibt, mit denen man sich bezüglich Selbstständigkeit vernetzen kann, haben wir einfach mal die Julia interviewt.

Julia war eine lange Zeit im öffentlichen Dienst als Führungskraft tätig. Ihre Aufgaben waren vielfältig. Durch die Elternzeit und den anschließenden Einstieg in den „alten“ Beruf realisierte sie, dass sie für die gleiche Arbeit in Teilzeit weniger bezahlt wurde. Die Qualität ihrer Arbeit war jedoch gleich geblieben.

Der Prozess zur Selbstständigkeit entstand in diesem Moment. Von nun an nahm sie weitere Auszeiten über die Regelungen der Elternzeit. Gleichzeitig reiste sie mit ihrer Tochter und sprach nach ca. 1,5 Jahren mit ihren Vorgesetzten und ihren Mitarbeitern darüber, dass sie kündigen wird.

Sie ist entschlossen ihren neuen Beruf in die Welt zu tragen, um ihre Zeit selbst gestalten zu können. Wir haben ihr zahlreiche Fragen gestellt, die du in unserer Folge und in diesem Artikel beantwortet bekommst.

Inhalt

Elternzeit als Auszeit nutzen

Wir kennen diese Art der Auszeit alle. Die ersten Jahren mit deinem Kind sind ganz besonders wertvoll. Deshalb ist es super, wenn du in deiner Elternzeit sehr viele wundervolle Stunden mit deinem Kind verbringst.

Diese Zeit kann jeder so gestalten wie er oder sie das möchte. Julia fand es großartig sehr viel Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen und hat das 1. Jahr genossen. Erst nach dieser Auszeit und der Rückkehr in den alten Beruf, mit reduzierter Stundenzahl, realisierte sie, dass sie sich nicht mehr wohl fühlt.

Wir machen einen Zeitsprung…

Nach kurzer Zeit verlängerte sie ihre Auszeit und fing an Lösungen für ihre Herausforderung zu finden. Ihr Tag ist nun so strukturiert: Ihre Tochter ist für ca. 4 bis 5 h im Kindergarten. In dieser Zeit arbeitet Julia an ihrem Projekt. Danach tauchen die beiden in wunderschöne Fantasiewelten ab und genießen die Zeit zu zweit oder dritt.

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Von der Nebentätigkeit zur Haupttätigkeit

Julia hat von ihren Erfahrungen über die nebenberufliche Selbstständigkeit gesprochen. Nach ihrer ersten Auszeit arbeitete sie nur noch mit reduzierter Stundenzahl, um für ihre Tochter am Nachmittag da sein zu können. Da sie aber während der Kindergartenzeit arbeitete, musste sie ihr Projekt in die Schlafstunden ihrer Tochter legen.

Das bedeutete sehr früh aufstehen! Wir wissen alle, dass der Schlaf sehr wichtig ist. Deshalb kann solch eine Belastung nicht über viele Monate aufrecht gehalten werden. Daraus ist dann der Wunsch einer weiteren Auszeit entstanden.

Die Vor- und Nachteile einer nebenberuflichen Selbstständigkeit

Wir waren in unserem Gespräch ganz klar der Meinung, dass eine nebenberufliche Selbstständigkeit sinnvoll ist. Sie bietet die Sicherheit eines festen Berufs mit regelmäßigem Einkommen. So können die wichtigsten Ausgaben gedeckt werden.

Wenn das Projekt nicht funktioniert oder mit dir harmoniert, kannst du dann immer noch in den alten Beruf „zurück“ ohne weitere Gespräche, denn du führst ihn ja immer noch aus. Darüber haben wir auch einen Artikel verfasst. Was alles möglich ist, kannst du dir dort durchlesen. Doch deine Ideen sind immer noch die besten für dich!

Der Nachteil ist, dass du nun eine Arbeitswoche von ca. 60 bis 70 Stunden hast. Du arbeitest eventuell wie Julia sehr früh am morgen oder spät abends. Deine Freizeit verkürzt sich und du musst dich besser strukturieren. Denn nun ist es sehr wichtig, dass du deine Zeit effektiv nutzt!

Wie du deine Prioritäten sinnvoll setzt und wie du dich organisierst, kannst du bei Julia entweder auf ihrer Seite erfahren oder unter dem Begriff „Eisenhower Prinzip“.

Irgendwann kommst du aber, so wie auch Julia, an einen Punkt, an dem du dich entscheiden musst. Entweder verdienst du nach einer geraumen Zeit mehr Geld im Nebenjob als im Hauptberuf oder du brauchst einfach mehr Zeit, um dein Projekt wirklich sichtbar machen zu können. Julia hat lange Zeit versteckt gearbeitet. Doch um Geld verdienen zu können, muss sie sichtbar sein.

Sei vorbereitet für diesen Moment. Wie Julia sich dabei fühlte, erzählte sie direkt zu Beginn der Folge. Vielleicht hört du mal rein?!

Im Sabbatjahr zur Selbstständigkeit
Im Sabbatjahr zur Selbständigkeit

Julias Projekt?

Sie hat sich durch die andere Arbeitssituation in ihrem Beruf umgeschaut und nach Alternativen gesucht. Durch die Vernetzung mit Menschen, die entweder in der gleichen Situation sind oder aber schon dort sind, wo sie gern hin möchte, ist sehr wichtig. Erst dann passieren große Schritte.

Lernen und neuorientieren bedeutet immer von anderen zu lernen und bewusste Schritte zu gehen. Woher wissen wir wie wir einen Artikel schreiben sollen oder wie eine Podcastfolge veröffentlicht wird? Das alles haben wir über Kontakte und die Onlinerecherche herausgefunden. Andere berichten über ihre Erfahrungen und geben gerne Ratschläge.

Bevor Julia allerdings an den Punkt gelangt ist sich Selbstständig zu machen, suchte sie nach Themen, die sie interessieren. Ihr erstes Projekt handelte von den Erfahrungen „Reisen mit Kind“. Konkret hatte sie keine Vorstellung. Nach einer gewissen Zeit stellte sich jedoch heraus, dass es doch nicht so das richtige Projekt ist, um den festen Beruf zu ersetzen.

Ein mutiger Schritt: Projekte löschen oder aufgeben!

Wie oft hören wir solche Worte: Zieh es durch! Ich finde es super, dass sie ihre Entscheidungen nicht nur kennt, sondern auch trifft!

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Jetzt hilft sie Entrepreneuren bei dem Thema Zeitmanagement. Sie erstellt dazu einen Onlinekurs. Auf ihrer Website findest du darüber weitere Informationen. Dieses Thema ist auch nicht so weit entfernt von ihrem alten Beruf.

Als Abteilungsleitung hatte sie auch die Aufgabe alle Aufgaben passend zu verteilen und ihre Mitarbeiter im Zeitmanagment zu unterstützen. Auch sie als Vorgesetzte, Mutter und Frau strukturiert ihr Leben natürlich auch. Entrepreneure stehen zudem am Anfang ihrer Karriere und brauchen ab einem gewissen Punkt ein gutes Zeitmangement, um effektiv zu arbeiten.

Eigentlich brauchen wir alle ein gutes Zeitmangement. In jedem Beruf!

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Über die Nebenberufliche Selbständigkeit in die echte Selbstständigkeit …

… das ist ein enormer und aufregender Schritt. Gerade auch dann, wenn eine Familie mit Kindern die finanzielle Existenz wichtig findet. Bevor sie zu ihrem Vorgesetzten ging und ihre Kündigung vorlegte, musste sie diesen Schritt zuerst selbst durchdenken und mit ihrem Mann absprechen.

Gleichzeitig wusste sie auch, dass sie durch die nebenberufliche Tätigkeit nicht online auffindbar sein konnte. In der Podcastfolge sprach sie auch von der übermäßigen körperlichen Belastung durch die nebenberufliche Selbstständigkeit. Eine Entscheidung musste also getroffen werden.

Der Schritt zum Chef stand bevor. Natürlich war Julia aufgeregt und voller Freude. Wer von euch hat schon eine Kündigung abgegeben? Selten geschieht dies im Leben eines Menschen. Und da wir Sicherheit lieben, ist solch ein Schritt eher unsicher. Was passiert danach? Erde ich erfolgreich sein?

Julia zeigte auf Facebook an diesem Tag ihre Erleichterung. Sie strahlte und konnte ihre Zeit danach sehr gut genießen. Nun hatte sie ihren Kopf frei und kann sich kreativ an ihre Arbeit machen. Außerdem ist es nun ernster. Die kostbare Zeit gut strukturiert für das eigene Projekt.

Julias Rat an dich

Solltest du ebenfalls an einem Punkt angelangt sein, an dem du realisierst, dass dein Derzeitiges Arbeitsverhältnis nicht stimmig ist, kannst du dich über die Vernetzung mit Menschen, die deine Passion teilen, auf neue Gedanken bringen. Es muss auch zu beginn noch keine konkrete Idee da sein. Schon allein das Mindset der anderen wird dich auf neue Gedanken bringen und dich somit kreativ Denken lassen.

Ebenso glauben wir, dass du neben dem Beruf deine Idee vorerst entwickeln kannst. So hast du noch eine finanzielle Sicherheit und kannst jederzeit dein begonnenes Projekt über den Haufen werfen. Solltest du aber nach einiger Zeit bemerken, dass deine Idee sich finanziell trägt, kannst du den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.

Allerdings ist dieses Vorgehen abhängig von dem Charakter der Person. Sicherlich gibt es Personen, die ein anderes Umfeld brauchen und direkt in der Firma kündigen, um dann sich voll auf das neue Projekt konzentrieren zu können. Entscheide du, was zu dir passt.

3 Kommentare

    1. Du sprichst mir so sehr aus der Seele. Ich mache das jetzt schon 3 Jahre mit drei Kindern und Hauptjob plus Fulltime Nebenjob. Ich bin 30 Jahre im öffentlichen Dienst und ich will eigentlich nicht mehr. Aber der Schritt ist so groß und das Sicherheitsdenken ist immer noch da. Und ich spüre den Drang gerade sehr einfach zu kündigen

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