Norwegen hat für uns einen ganz besonderen Charm, da die Landschaft und das Meer eine beruhigende Stille und Gelassenheit ausstrahlen. Nachts erhellen prachtvolle Nordlichter in Norwegen den klaren Himmel. Es gibt nichts Angenehmeres als direkt am Meer mit den Bergen im Hintergrund zu stehen und einen tiefen langanhaltenden Atemzug zu nehmen.
Inhalt
Wo sind wir in Norwegen gewesen?
Wir sind auf der Insel Kvaløya bei Tromsø (ca. 50-60km entfernt) in einem kleinen Ort Buvik. Übersetzt bedeutet Kvaløya „Insel der Wale“. Dort wohnten wir ca. 100m vom Meer entfernt in einer kleinen Holzhütte. Hinter uns erstreckten sich hohe Berglandschaften mit einer atemberaubenden Schneelandschaft. Die kleine Holzhütte ist ca. 300 m² groß, komplett aus Holz und im typischen norwegischen Stil von den Eigentümern selbst gebaut. Gefunden haben wir die Hütte in 2015/16 über Airbnb und jetzt erneut gebucht in 2017/18. Nebenan wohnt die norwegische Familie mit Großeltern, Eltern und teils schon erwachsenen Töchtern. Die Insel ist über eine große, gut ausgebaute Straße mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Abgesehen davon ist es der beste Ort um Nordlichter in Norwegen zu sehen.
Was haben wir unternommen?
Norwegen ist so voll von möglichen Touren und Sehenswertem, dass wir nur einen Bruchteil davon besichtigen konnten. Irgendwann werden wir ganz bestimmt im Sommer mit dem Auto von Oslo nach Tromsø fahren. Doch vorerst haben wir nur 10 Tage Zeit gehabt.
Kostenlose Aktivitäten inkl. Nordlichter in Norwegen
Bedingt durch die Umgebung und mit sehr viel Glück, hat man sie Möglichkeit super kostenlose Unternehmungen zu starten. Da wir vor Ort die norwegische Familie hatten, wussten wir auf jeden Fall mehr als andere über die Möglichkeiten vor Ort bescheid.
Tiere: Vor 2 Jahren durften wir von einem kleinen Hafen aus Buckelwale und Orcas beim Fressen beobachten. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen und waren fast jeden Tag von 10 bis 12 in der Kälte und haben geduldig auf sie gewartet. In diesem Jahr mit Lenni zusammen war das leider nicht mehr so. Schade! Dafür durften wir eine riesen Elchkuh beim Fressen im Vorgarten von einer anderen Familie beobachten. Faszinierend! Zuvor hatten wir einen männlichen Elch vor unserem Häuschen verpasst, weil wir auf Abendteuersuche waren.
Mega beeindruckend und wiedermal einfach zufällig, durften wir einen Seeadler beobachten. Wir sind an dem Tag zu einer Wetterstation gefahren und wollten dort, wo damals die Wale waren, nochmal nachsehen. Wir hatten Glück, auch wenn wir die Wale nicht gesehen haben, durften wir diesen Vogel sehen. WoW! Ein Tier von ungeahnten Ausmaßen. Man sieht sie immer auf Fotos, aber man kann sich schwer vorstellen, wie groß dieser Vogel wirklich isst. Unser Airbnb-Host meinte, dass er sogar Rentiere frisst, was wir kaum glauben konnten, angesichts der Größe von Rentieren. Als wir allerdings den mächtigen Seeadler sahen, war uns sofort klar, dass er das kann. Gut das Lenni im Auto saß 🙂
Schnee: Natürlich konnten wir endlich unserer Leidenschaft nachgehen! Schreiend und gackernd den Berg mit einem mega coolen und schnellen Lenkschlitten heruntersausen bis uns die Puste ausgeht.
Dick eingepackt echt eine Herausforderung. Hier hatten wir wieder mega Glück, weil der Hausbesitzer Harald uns diese Schlitten für die gesamte Zeit geliehen hat und mit seinem Schneemobil im tiefen Schnee eine perfekte Rodelbahn geformt hatte. Apropos Schneemobil. 😀 Auch hier durften wir einmal mitfahren. Harald ist zwar jeden Tag damit durch die Gegend gerast, aber wir konnten nur einmal mitfahren. Warum? Weil das laute und stinkende Gefährt Lenni nicht ganz so behagte. Erst nach einigen Tagen der Beobachtung war er mutig genug zwischen Harald und mir Platz zu nehmen. Gut festhalten und los geht’s!
Wo ging es hin? Hoch in die Berge! Einfach nur wunderschön. So viel Schnee haben wir noch nie gesehen. Alles glitzerte so schön und ließ eine Stille und Schönheit erstrahlen. WoW! Und diese frische Luft erst.
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Wandern: Diese Route ist ein guter Wanderspot. 4 Urlauber kamen an einem Tag an unserem Häuschen vorbei und fragten uns nach dieser Wanderroute. Sie waren mit Wanderstock und Schneeschuhen bestückt. Hinterm Haus hoch konnten auch sie diese schöne Landschaft genießen. Vor 2 Jahren sind wir auch den ganzen Weg mit Schneeschuhen gelaufen. Anstrengend, aber echt schön. Durch Lenni’s kurze Beine waren wir dankbar für die schnellere Variante.
Oben angekommen war eine kleine Hütte, die von Harald und seiner Familie gepflegt wird. Wer dort übernachten möchte, holt sich den Schlüssel bei dem Großvater oder Harald ab. Dort kann man im Sommer sehr gut im See fischen, sein Abendbrot zubereiten, schlafen und im Winter ein wärmendes und knisterndes Feuer im Ofen entfachen und draußen die Nordlichter in Norwegen beobachten.
Mit den Schneeschuhen sind wir trotzdem gewandert. Nur nicht ganz so weit. Anfangs war es sehr unangenehm für Lenni damit zu laufen, weil ständig der Schuh über den Boden an der Ferse ratschte. Er musste sich daran gewöhnen mit Absicht zu schlurfen. Oft wollte er das Bein so hochheben, so dass das nicht passiert. Doch wenn man dann oft hängen bleibt, lernt man schnell wie es besser klappt.
Also waren wir drei knirschend, jedoch total locker im Schnee unterwegs. Zwischendurch rätselten wir über die Tierspuren, die wir sahen und lauschten dem eisigen Bach, der sich durch die Landschaft schlängelt. Mal sichtbar, mal nur hörbar! Unten wieder angekommen, quetschten wir Harald über die Tierspuren aus und waren erstaunt, was wir alles so gesehen haben. Rentier-, Elch-, Polarfuchs- und Otterspuren.
Wir haben natürlich auch Spuren gemacht. Die zwei Töchter von Harald haben uns tolle Sachen in den Schnee gezeichnet. Lenni antwortete fleißig. Die beiden haben jeden Tag Skilanglauf gemacht.
Naturschauspiele: Es ist mega faszinierend und nie langweilig. Nordlichter in Norwegen beobachten. Jeden Abend schauten wir aus dem Fenster und auf die App (Polarlicht & Norway Lights waren hier unsere Favoriten), ob wir diesmal viel sehen können. Ebenso war das Wetter von Bedeutung, da ein bewölkter Himmel die Nordlichter in Norwegen verdeckt. Vor 2 Jahren konnten wir jeden Abend sehr viel und sehr lange die Nordlichter sehen. Da war es von Vorteil, dass wir zum Aufwärmen kurz reingehen und dann wieder sofort nach draußen konnten.
Mit Lenni zusammen hatten wir nur 2-mal kurz die Möglichkeit sie zu sehen. Aber Lenni war ebenfalls sehr begeistert und fragte uns sehr oft, wie das denn geschehen kann. Viele Urlauber waren in Tromsø und mussten eine Tour für die Sicht der Nordlichter in Norwegen buchen. Wir waren darauf nicht angewiesen, weil die Dunkelheit hier in der Nacht perfekt war!
Nebenbei, aber nicht ganz unwichtig, war das Meer und der Fjord vor unserer Haustür. Die Stille “hören”, und das Meer riechen, den Wellen lauschen war eine schöne und erholsame Meditationsmöglichkeit. Selbst Lenni, unser Energiebündel, war davon fasziniert.
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Kostenpflichtige Aktivitäten
Verschiedene Touren werden zahlreich angeboten. In Tromsø finden sich sehr viele Anbieter, die oft das gleiche Programm anbieten. Die Touren sind mehr oder weniger gut. Wir können nicht alle Tour Anbieter und Touren bewerten, da wir nur vier insgesamt mitgemacht haben. Vorweg: Die klassischen Touri-Touren sind extrem teuer und werden in den nächsten Jahren wohl noch teurer werden. Schon zwischen den 2 Jahren unserer Reisen gab es einen spürbaren Anstieg der Preise.
Schlittenhunde: Schlittenhunde besuchen und im Schlitten fahren (nur für sportliche und schwerere Menschen) war eine extreme Erfahrung für uns. Die Tiere sind wohlgenährt und extrem laufbegeistert. Als der Guide und einwies sagte er nebenbei, dass die Tiere nur eine Gangart kennen: nämlich rennen! Und das so schnell es geht. Das sah man sehr gut daran, wenn sie zu ihrem Schlafplatz gebracht wurden. Man musste sie sehr am Geschirr festhalten und sie hüpften nur auf den Hinterbeinen, damit es schneller geht.
Uns haben 4 Hunde gezogen. Da es die letzten Tage nicht geschneit hatte und die Kälte trotzdem alles gefrieren lies, hatten wir erschwerte Bedingungen. Wir wollten ja nicht extrem rasen. Mussten uns ja in der Schlange einreihen ;). Aber naja, das Bremsen war an manchen Stellen unmöglich.
Allerdings war es unglaublich spannend und wunderschön durch die Landschaft mit den Schlitten zu fahren. Zudem waren wir in der Nacht mit mega hellen und bunten Nordlichtern gesegnet. In einem sehr stillen und beschneiten Tal machten wir eine kurze Rast und beobachteten den Himmel.
Es war übrigens saukalt. Wir waren zusätzlich in dicke Mäntel eingepackt und bekamen extra dicke Schuhe und Handschuhe. Die Kleidung war für die Hunde auch robust. D.h. am Ende konnte man die Tiere sehr gut streicheln und knuddeln.
Waltour 2015/16: Vor 2 Jahren waren wir mit einem kleinen familienbetriebenen Kutter (Arctic Whale Tours ca. 114 € pro Person) namens Jaqueline unterwegs. Auf dem Boot bekamen wir sehr viele und gute Informationen über Orcas, Heringe und Buckelwale. Zum Aufwärmen war Platz in einer kleinen Kajüte in der auch das Essen serviert wurde. Auch an die Vegetarier wurde gedacht. Tee und Kekse waren ebenso vorhanden. Wunderbar war, dass der Kapitän das Boot nicht allzu nah an die Tiere heranfuhr und den Motor ausstellte, wenn sie in der Nähe gejagt und gefressen haben.
Es ist so wunderschön mit ansehen zu können, wie ca. 5 bis 10 Buckelwale aus dem Wasser senkrecht nach oben schnellen und dann zur Seite abfallen. Oft haben wir sehr lange gewartet und wurden dann mit diesem Spektakel belohnt.
Rentierschlittenfahrt und Besuch der Samis: Die Rentierschlittenfahrt mit Fütterung lag bei 342 EUR, wobei Lenni kostenlos war. Insgesamt durften wir 5 Stunden auf dem Gelände sein (Tromsö Arctic Reindeer). In einem großen Zelt wurden wir über unser Verhalten aufgeklärt und welche Aktivitäten wir machen können. Auf dem großen und offenen Gelände fanden wir sehr viele Rentiere vor, die auf ihr Futter warteten. Man sah, dass sie jederzeit gehen konnten. Aber wer geht schon weg, wenn überall Eimer voller Essen auf sie wartet?
Ca. 16 Tiere waren in einem Geschirr an einen Schlitten gespannt. Immer 2 Rentiere haben diesen Schlitten in einer großen Runde gezogen. Leider immer die gleichen Rentiere mit ca. 100 Besuchern. 2 Besucher passten auf einen Schlitten. Ich kann im Nachhinein diese Aktivität nicht mehr empfehlen! Anschließend haben wir viele Informationen über die Samis und die Rentiere im Zelt erhalten. Auch an das leibliche Wohl wurde gedacht. Essen, Trinken und eine warme Hütte waren im Preis enthalten.
Waltour 2017/18: Mit Lenni, mit einem Segelboot, mit dicken Einteilern über der eigenen Wintergardarobe durften wir Walen beim fressen und reisen beobachten. Das Abenteuer kostete uns ca. 350 EUR für 3 Personen, inklusive Informationen, Essen, Trinken und extrem wichtig dicke Kleidung. Wieder kein günstiger Spaß! Alle Kinder bekommen noch zusätzlich eine Schwimmweste. Wie das Ganze aussieht, siehst du ein Stück weiter unten.
An unserem Ausflugstag war die See ruhig und es gab einen wolkenfreien Himmel. Wir durften viele Orcas beobachten und die wunderschöne Landschaft genießen. Zum Aufwärmen gab es einen sehr kleinen Essraum mit Tee, Keksen und einer super leckeren Süßkartoffelsuppe von einer sehr netten Frau zubereitet. Sandra kommt ebenfalls aus Deutschland und hat ihren Beruf hier an den Nagel gehängt und lebt seither in Spitzbergen. In der Winterzeit, ohne Sonne, arbeitet und lebt sie auf diesem Segelschiff in Tromsø. Genau das liebe ich am Reisen so sehr: Oft begegnet man Menschen, die wunderbare Geschichten zu erzählen haben, die einen inspirieren und zum Nachdenken anregen. Wir haben deshalb Sandra um ein Interview gebeten, was du dir hoffentlich bald anhören kannst.
Museen: Vor Ort in Tromsø findet man auch sehr viele spannende Museen, die wir wirklich empfehlen können. Zum einen waren wir im Polaria, wo wir sehr viel über die Tierwelt und Natur erfahren haben. Dort wird auch jeder Gast über die Umweltverschmutzung und vor allem die Mikroverschmutzung durch Plastik aufgeklärt. Erwachsene zahlen 13,50€ und Kinder 6,80€. Ebenso spannend ist das Planetarium, da es hier um physikalische Gesetze geht, die Kinder und Erwachsene durch spannende Experimente erfahren können. Für Erwachsene kostet der Eintritt 12,50€ und für Kinder 6,25€.
Kosten, die in unserem Fall fix waren
Die Preise haben sich in zwei Jahren durch den starken Tourismus verdoppelt. Wir können hier aber nur für diese Region um Tromsø sprechen. An sich kann man aber sehr gut Geld sparen, indem man ein paar Kleinigkeiten beachtet.
Haus: Unsere günstige und einfache Unterkunft für 60 EUR pro Nacht (660 gesamt) haben wir über Airbnb gebucht und lieben gelernt. Einfach bedeutet in diesem Fall eine Mini-Hütte mit Selbstversorgung, Holzofen und Heizlüfter, Betten unterm Dach und jeglicher Schnick Schnack nicht enthalten. Vor 2 Jahren hatten wir sogar kein fließendes Wasser und eine selbstbrennende Toilette. Leider, ja wirklich leider, hat die Familie die kleine Hütte geupdatet und nun warmes Wasser und eine normale Toilette in der Hütte verbaut. Ich muss zugeben, dass eine selbstbrennende Toilette schon echt eine lustige Erfahrung war. Vor allem war sie immer komfortabel angewärmt.
Es ist aber insgesamt sehr schwer was unter 100 EUR pro Nacht hier zu finden. Die Tochter des Besitzers pflegt den Airbnb Eintrag und beantwortet jede gestellte Frage. Ihre Bewertungen zeigen, dass auch andere Urlauber dieses Plätzchen empfehlen.
Nahrung: Essen gehen sollte man in jedem Fall vermeiden und sich selbst versorgen (ca. 273,63). Wir können die Supermarktkette REMA 1000 empfehlen. Direkt bei einer Tankstelle außerhalb von Tromsø findest du diesen gut sortierten Supermarkt. Achte aber auf die Preise! Trotz einem sparsamen Einkauf sind wir immer mit ca. 70 Euro pro Einkauf für ca. 4 Tage rausgegangen. Der Supermarkt REMA 1000 ist leider 50 Km von unserer Hütte entfernt gewesen. D.h. wir haben dann immer, wenn wir in Tromsø waren direkt auch eingekauft.
Es gab natürlich auch einen Laden um die Ecke. Joker hieß er. Jedoch waren die Preise dort doch etwas höher. Es gab bei uns das Standardessen: Nudeln, mit Tomatensoße, Mais, Karotten, Tomaten, Fleischbällchen und Käse. Ebenso haben wir Bananen, Äpfel, Mandarinen und Nüsse gekauft. Zum Frühstück gab es Haferflocken mit Jogurt oder Brot mit Käse und Erdnussbutter. Uns das vielseitig einsetzbare Ei. Für unterwegs gekocht oder in der Pfanne zubereitet der Hit.
Flüge: 3 Billigflüge mit Norwegian kosteten 1124,74 € (mit Gepäck natürlich). Handgepäck bei der Kälte ist fast unmöglich. Vor allem dann, wenn Lenni unbedingt sein Weihnachtsgeschenk mitnehmen und es in der kleinen und schiefen Hütte aufbauen möchte. Ach ja das gute alte Lego! Wir können sagen, dass es eine gute Airline und nicht mit Ryanair zu vergleichen ist. Wir hatten zudem WiFi. Aber bei so kurzen Flügen von ca. 2 h insgesamt reicht auch ein tolles Buch oder einige Folgen Podcast.
Auto: Ein kleines wintertaugliches Auto für 244 EUR (Ford Fiesta) mit Spikes, können wir guten Gewissens empfehlen. Der Wagen ist gut gepflegt gewesen, hatte für uns ausreichend Platz. Ohne passende Reifen sollte man nicht um diese Jahreszeit über die Landstraßen fahren. Dort wird zwar, deutlich besser als in Deutschland, regelmäßig geräumt, aber nicht gestreut. Du musst also mit gefrorenen Fahrbahnen rechnen. Die Spikes bringen dich aber sicher durch die eisige Landschaft. Die Benzinpreise sind wie in Deutschland.
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