Als wir die fixe Idee hatten, ein Sabbatjahr nehmen zu wollen und den unterschiedlichsten Menschen in unserem Umfeld davon erzählten, erhielten wir unterschiedliche Reaktionen. Die meisten hatten sich noch nie eine berufliche Auszeit genommen. Denn schließlich scheuen viele (vor allem Beamte) die Einbußen oder den Verlust des Gehalt. Zudem gibt es durch die Auszeit einen deutlichen Knick in der beruflichen Karriere.
Wir kamen dadurch ins Grübeln und versuchten diese Frage „Warum eigentlich ein Sabbatjahr nehmen?“ für uns selbst zu beantworten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch noch keine Berührungspunkte mit anderen, die sich solch eine Auszeit / Sabbatical gegönnt haben. Wir wussten nicht, was unsere Entscheidung alles mit sich bringen wird. Vieles musste bedacht werden. Wie läuft das als Beamte (ich) und was passiert mit dem Gehalt von Lars? Wie läuft das mit der Rückkehr?
Aber tief in meinem Herz wusste ich, dass ich unbedingt dieses Abenteuer so schnell es geht erleben möchte und gab Lars kaum eine andere Wahl als selbst seinen Chef darüber zu informieren. Ein Sabbatjahr nehmen in der freien Wirtschaft bedeutet natürlich auch, dass sich die berufliche Laufbahn ändert.
Aber es fühlte sich einfach gut an und brauchte ganz am Anfang noch keine Erklärung. Natürlich wusste ich, dass auch Lars auf seiner „bucketlist“ Reisen stehen hatte. Und zwar so viel, dass es gar nicht innerhalb eines Sabbatjahres zu schaffen ist. Deshalb war er, auch wenn er anfangs sehr skeptisch war, davon begeistert und träumte mit mir. Dem Leben als Arbeitnehmer hat er mit seiner Auszeit auch gleich eine Zwangspause verordnet.
Um den Menschen in unserem näheren Umfeld eine begeisternde und besondere Antwort geben zu können, philosophierten wir intensiv über die Frage „Warum“. Es stellte sich heraus, dass wir sehr viele spannende und motivierende Gründe haben ein solches Abenteuer zu beginnen.
Inhalt
Spannende Gründe für ein Sabbatical von Lars – Arbeitnehmer auf Abwegen
Trotz anfänglicher Skepsis, möchte er das Sabbatjahr ganz besonders nutzen und natürlich das deutlich bessere Wetter genießen. Seine Ambition ist ortsunabhängig seine Selbstständigkeit auf ungeahnte Lücken genauestens zu untersuchen. Und wo geht das besser als im Sabbatical?
Und das eine Jahr ohne die zeitliche Strukturierung und geldliche Unterstützung seines jetzigen Arbeitgebers, wird zeigen, ob seine Passion ihm den Lebensunterhalt bezahlen kann. Aber natürlich soll es auch für ihn eine entspannte berufliche Auszeit sein.
Oder will er doch lieber Arbeitnehmer bleiben? Freunde aus seinem produktiven Selbstständigen-Umkreis wissen allerdings schon längst, dass sein Business Potenzial hat. Bald wird auch er es realisieren und sich trauen wirklich selbstständig zu sein. Oder gibt es doch eine Rückkehr zum Chef?
Nebenbei möchte er so viele Erfahrungen auf Reisen machen, die uns die Zeit und unsere Energie ermöglicht. Ein Sabbatjahr nehmen bedeutet schließlich grundsätzlich nicht, den gesamten freien Zeitraum durchzuackern.
Er hatte schon immer eine Faszination von „da oben kann man so toll heruntergucken“. Jeder Berg oder jede noch so kleine Erhöhung muss erklommen werden, damit Lars die atemberaubende und wunderschöne Landschaft um sich herum sehen und genießen kann. Das ist sein Ding! Und er hat wirklich recht: Der Überblick verschafft nicht nur eine Weitsicht über die Natur, sondern auch über sich selbst.
Ich teile dies seit unserem ersten Aufstieg und kann dir solch ein Abenteuer wirklich empfehlen. Wenn du oben bist erwartet dich eine klarere Sicht über alles und ein magischer Moment der Stille, der dich sanft zum Nachdenken bringt. Gerade als Beamte weiß ich, dass das oft fehlt. Ein Sabbatjahr nehmen vereinfacht das Ganze natürlich noch zusätzlich!
Weniger ist mehr – Ein Sabbatjahr nehmen und den Kopf entrümpeln
Der so sehr von Lars geliebte Minimalismus ist harte Arbeit. Alles um uns herum erfordert viel Aufmerksamkeit und raubt uns oft unnötig Energie. So viele Dinge aus unserem Alltag, verbannt Lars im Urlaub aus seinem Leben. 1 Jahr verzichten wir auf zusätzliche Annehmlichkeiten. Diese halte uns normalerweise von tiefgreifenden Momenten und Gedanken ab. Auch dafür ist eine Auszeit prädestiniert!
Eine intensive Zeit der Besinnung hatte Lars mir schon in unserer ersten gemeinsamen Fernreise in Indonesien ermöglicht. Es ist eine sehr machtvolle Erleichterung, wenn man sich von Materiellem trennt. Besonders als Lehrer baut sich so einiges auf. Jeden Tag trennt Lars sich von unwichtigen Gegenständen und steckt mich damit an. Es macht Spaß aus dem System und den dort geltenden Regelungen auszubrechen und anders zu denken.
Rebellische Gründe für ein Sabbatical von Alex – die Beamte macht Ernst
Jeder kennt es: Ab der 1. Klasse ist dein Tagesablauf strukturiert. Er wird im Laufe der Schulzeit immer beängstigender, erlebnisreicher und vor allem leistungsorientierter. Der übliche Weg ist vorbestimmt durch lernen, Prüfungen und zeitliche Einschränkung. So wie viele habe ich die Schule nach dem Abitur beendet. Ich bin im Studium selbstbestimmter, jedoch mit Vorgaben, meiner Passion gefolgt. Habe das Referendariat erfolgreich überlebt und bin mit voller Stundenzahl (die sich eigentlich nicht so viel anhört) eingestiegen. An ein Sabbatical habe ich nie gedacht. Meine berufliche Laufbahn war mir wichtig.
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Die Freiheit über Zeit, Ort und Situation
Nach einem Jahr an der neuen Schule kam mir der Wunsch frei entscheiden zu dürfen, was ich wann, wie und womit kreieren möchte. Ich wollte mich frei entfalten. Natürlich ist das an der Arbeit in Grenzen möglich. Aber morgens ausschlafen und einen Flug nach Australien buchen eher nicht. Dafür muss man sich schon ein Sabbatjahr nehmen.
Das Sabbatical ist für mich eine Möglichkeit meine eigene Freiheit definieren zu können. Und an Herausforderungen, die ich mir selbst aussuche, zu wachsen. An einem Tag kann ich in den Tag hineinleben und am nächsten meinen Adrenalinspiegel deutlich erhöhen. Ich darf zu jeder Zeit die unterschiedlichsten Menschen, Kulturen, Landschaften und Tiere kennenlernen. Und vor allem so lange dort verweilen wie ich möchte. Wenn es das Visum zulässt 🙂 Ebenso darf ich mich selbst neu finden und meinem Herzen zuhören. Denn es hat schon im Januar 2017 extrem laut und fürsorglich gesagt: Nimm dir deine Auszeit JETZT!
Die Zeit als wichtigstes Gut
Warum hat mein Herz genau dann angefangen lauter zu sprechen? Während meiner ersten langen Fernreise in den Sommerferien 2016 hatte ich sehr viel Zeit zum Nachdenken. Es war quasi eine kleine Auszeit. Wer sich einmal für mehrere Tage an einem Ort mit einem tollen Menschen für seine Gedanken und Gefühle Zeit genommen hat, weiß wovon ich spreche.
Alles wird klarer, sortiert sich, Fragen lösen sich auf, Antworten kommen wie von allein. Wie kann das geschehen? Seitdem suche ich IMMER in meinen Reisen nach Momenten, die nur mir gehören. Die mich wachsen lassen. Es entsteht daraus eine Gelassenheit, die ich mit in meinen Alltag nehme. Und dann auf alle meine Mitmenschen übertrage. Ich bin geerdeter und kann besser Entscheidungen treffen. Die helfen nicht nur mir, sondern tun auch anderen gut.
Wertschätzung dessen was wir besitzen – Eine Auszeit der Besinnung
Mein letzter Grund ist, dass ich durch Indonesien und Afrika gefühlt habe, dass wir in Deutschland sehr gute Bedingungen für jeden haben. Gesundheit, Bildung, Wetterbedingungen und Umwelt sind deutlich innovativer. Und auch respektvoller und erschlossener als in vielen anderen Ländern. Diese Wertschätzung trage ich mit in jeden Klassenraum den ich betrete. Aber auch an jeden Esstisch an dem ich sitze. Und es gibt nichts Schöneres als Kindern, die nichts zum Spielen oder anziehen haben zu beschenken. Seitdem ich einen Ball einer Gruppe von Kindern geschenkt habe, nehme ich mir das für jede Reise vor. Wenn wir uns ein Sabbatjahr nehmen, können wir das noch vervielfachen.
Gemeinsame Gründe für ein Sabbatjahr
In Lars und meinen Gründen wurde es schon deutlich: Persönliche Weiterentwicklung. Nur wer raus geht und aktiv nach Aktivitäten, Worten, Herausforderungen und Menschen sucht, kann sich weiterentwickeln. Der Blick über den Tellerrand oder das Verlassen der gemütlichen Komfortzone ist sehr wichtig, wenn man wachsen möchte. Auf unseren kleinen Reisen konnten wir immer wieder feststellen, dass uns Menschen begegnet sind, die uns zum Nachdenken, staunen oder handeln bewegt haben.
Wir konnten immer Aspekte oder Worte aufnehmen, die uns viel weitergebracht haben. Oft wussten wir im Flugzeug noch nicht welche wunderschönen Momente uns begegnen werden. Doch auf dem Rückflug wussten wir immer, dass wir wertvolle Erinnerungen in unserem Herzen unser ganzes Leben mit uns tragen werden, bei denen wir ins Träumen kommen.
Herausforderungen, denen wir begegnen wollen
Ein Sabbatical bedeutetet nicht nur Abenteuer, Reisen und Gelassenheit, sondern auch Herausforderung. Wir können nach jeder Reise irgendetwas spannendes erzählen, das im Moment des Geschehens unangenehm oder unüberwindbar schien. Doch nachdem wir gemeinsam die Situation gemeistert haben, sind wir unglaublich dankbar dafür, dass wir diese Erfahrung machen durften. Grundsätzlich werden wir das in einem Sabbatical noch öfter haben.
Auch wenn Lars den Minimalismus jeden Tag aufs Neue angeht, wird die Reise mit zwei Handgepäck-Rucksäcken eine schwierige Aufgabe sein. Besonders für mich! Wohin mit meiner vollen Kosmetiktasche? Wie viele Socken brauchen wir? Aber die 5 Kleider sehen so toll aus. Welches davon nehme ich jetzt mit? Es scheint unüberwindbar und gleichzeitig total albern, dass ich mich das fragen muss. Die „rosaliebende“ und „glitzernde“ Dame, also Maske des Alltags, bleibt zu Hause und die authentischen Personen Lars und Alex gehen in Sabbatical um auf Reisen die Welt in ihr Herz zu schließen.
Tritt jetzt der Große Pause Community bei! Diskutiere mit anderen Sabbatjahrinteressierten und auch uns über deine Erfahrungen und profitiere vom Schwarmwissen.
Fazit – Ein Sabbatjahr nehmen ist ein Muss für die persönliche Weiterentwicklung!
Wir werden im Sabbatjahr staunen, spontane Lösungen finden, ungeahnten Schwierigkeiten begegnen, nachdenken, erleben, kennenlernen, zu uns finden, Menschen und Momenten begegnen, helfen und frei sein. Wir denken, dass das Konzept eines Sabbatjahres im beruflichen Alltagimmer mehr in den Fokus rücken wird und viele Menschen diese Auszeit nutzen werden. Freigeister, die bereits eine Auszeit genommen haben, berichten nach ihrem Sabbatical, dass sie gesünder, geerdeter, ausgeglichener und ideenreicher in den Beruf zurückkehrten.
Nach so vielen Worten aus unserem Herzen stelle ich nun dir die Frage: Weshalb würdest du ein Sabbatjahr nehmen wollen? Was sind deine Gründe für einen bestimmten Zeitraum dem Alltag zu entfliehen und eine Auszeit zu nehmen? Schreib es jetzt in die Kommentare!
Ach ja und nur am Rande: Und plötzlich sieht man, dass schon sehr viele Menschen auf diesem wunderschönen Planeten den gleichen, und vor allem lauten, Stimmen im Herzen gefolgt sind. So viele neue Eindrücke, Gedanken und Gefühle, die wir mitlesen, sehen und hören können. Wir haben mit einer Unterschrift unseren Fokus geändert und ganz ohne viel zu tun tolle Menschen beobachten und kennenlernen dürfen. Deshalb freuen wir uns über jeden Kommentar von dir, der uns weitere bemerkenswerte Gründe für ein Sabbatjahr aufzeigen wird.
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